Ich nähe mir ein Dirndl - Teil 3 - die Schürze

Hallo Ihr Lieben,

nachdem das Mieder weitestgehend fertig ist (Feinarbeiten dann wenn alle Einzelteile vorhanden sind) ging es vor einigen Tagen an die Schürze.

Eigentlich hätte ich gerne am Rockteil weiter gemacht aber mir ist die Faltenberechnung noch nicht 100%ig klar und dafür brauche ich mehr Zeit. Entweder schaffe ich es mal etwas früher das arbeiten auf zu hören oder ich muss damit noch 2 Wochen warten, da habe ich ein komplettes Wochenende zur Verfügung.

Den Schürzenstoff in mittelgrau mit rosa Punkte habe ich Euch ja bereits gezeigt.

Nun stellte sich die Frage "wie soll meine Schürze aussehen".

Klassisch sind die langen Bänder, die je nachdem wie sie gebunden werden anzeigen, ob die Trägerin "zu haben" (links), "vergeben" (rechts) "geht Dich garnix an bzw. früher wurde damit tatsächlich Jungfrau angezeigt" (Mitte) oder "verwitwet" (hinten) ist.

Etwas neuer ist die Variante mit kurzen Bändern die vorne oder hinten in einer Schließe enden. Das gefällt mir auch sehr gut weil die Binderei weg fällt. Je nach Stoff kann das nämlich auch immer wieder rutschen oder die Schleife lockert sich. 100%ig habe ich es immer noch nicht entschieden.

Dann stellte sich die Frage "wie nähe ich meine Schürze". Es gibt mehrere Möglichkeiten.

Eingekräuselt
Das geht nur bei dünneren Stoffen einigermaßen gut, dabei wird aber relativ unregelmäßig nur ein schmaler Streifen der Schürze zusammengerafft. Das sieht den günstigen, gekauften sehr ähnlich und schied allein aus dem Grund sofort aus.

In Falten gelegt
Das kann sehr schön aussehen, wirkt auf mich aber schnell ein wenig zu steif und akkurat.

Mit einem dehnbaren Ziehband gestiftelt
Die Schummelmethode wenn man wenig Zeit oder keine Geduld fürs richtige Stifteln hat. Ich gebe zu, ich war kurz versucht diese Variante zu wählen und das dehnbare Band liegt bei mir daheim.

Gestiftelt per Hand
Das ist die zeitaufwendigere Variante. Dafür verwendet man ein Hanselband. Das ist im Grund nichts anderes als ein Band aus Stoff auf dem Rechtecke eingezeichnet sind. Manche verwenden dafür auch andere Karostoffe, bis hin zu Vichykaro. Hier wird per Hand, mit Hilfe dieser Einteilung, die Schürze oben eingereiht.

Stifteln und Paspeln
Wie "Gestiftelt per Hand" nur werden dann die Reihen auch noch an bestimmten Punkten aneinander genäht. Das ergibt wahre Kunstwerke aber war mir dann doch etwas zu viel des Guten.

Wie wahrscheinlich bereits vermutet habe ich mich für das Stifteln per Hand entschieden. Zusätzlich dazu arbeite ich noch Perlen mit ein. Für die ersten beiden Reihen habe ich ewig gebraucht, die 3. und 4. ging schon flotter von der Hand. Die 5. und 6. folgen heute Nachmittag und je nachdem wie viel Lust ich dann noch habe, nähe ich die Schürze auch noch fertig.

Hier ein paar Bilder vom stifteln meiner Schürze:

Hier die ersten beiden Reihen.

So sieht es nach 2 weiteren Reihen, zusammengezogen aus. Die Perlen sind dezent aber sichtbar.




Wenn alle Reihen beendet sind wird die Schürze auf die gewünschte Breite (halbe Taille minus 4 cm) zusammengerafft und die Fäden an den Seiten fixiert. Die Seiten werden eingeschlagen und umgenäht, die Falten am oberen Rand der Schürze per Hand festgenäht und damit fixiert. Das ist wichtig damit die Falten beim annähen des Bundes nicht verrutschen und dadurch unregelmäßig angenäht werden.

Fotos dazu gibt es wenn ich alles in die Realität umgesetzt habe.

Ich wünsche Euch weiterhin viel Spaß beim lesen hier und vor allem ein wunderschönes, sonniges Herbstwochende.

Alles Liebe
Euer
Bavarianbohogirl




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